Unser Nachbarschaftsgarten ROSA ROSE

 
 

Die Fläche


Seit vielen Jahren lagen in unserem Wohnviertel drei nebeneinander liegende Grundstücke brach. 2000 m² zugemüllte Fläche - in einem an Grünflächen sehr armen Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.


Wir…


sind ca. 40 Anwohner/innen aus der näheren und weiteren Umgebung.
Wir sind seit Mai 2004 auf der Fläche aktiv und haben einen Nachbarschaftsgarten mit Menschen aus vielen Ländern und unterschiedlichen Alters aufgebaut. Wir sind offen organisiert, jeder/jede ist eingeladen mitzumachen! Wir organisieren kulturelle Veranstaltungen, Workshops und auch Weiterbildungsveranstaltungen. Wir treffen uns zum Gärtnern, zum Kaffee trinken und um die Sonne im Grünen mitten in der Stadt zu genießen – seit wir uns einen offenen Treffpunkt geschaffen haben, sind wir uns in unserem Kiez nicht mehr fremd – sondern über den Garten kommt man ins Gespräch: Die Nachbarn sind jetzt Bekannte!


Warum ein Nachbarschaftsgarten in Berlin-Friedrichshain?


Nicht nur in Friedrichshain gibt es immer weniger nachbarschaftliche Netze, immer weniger Grüßkontakte auf der Straße.

Der Öffentliche Raum wird zunehmend kommerzialisiert oder kostet Eintritt. In der Folge werden Menschen, die dem Konsumdruck nicht gewachsen sind, isoliert. Besonders davon betroffen sind Menschen mit geringen Einkommen, Erwerbslose, ältere Menschen.

Immer weniger Flächen stehen zur Verfügung, auf denen Menschen sich wohnortnah begegnen und kennen lernen können ohne dafür Geld ausgeben zu müssen.

Der Nachbarschaftsgarten auf der Freifläche soll diesem Trend entgegenwirken. Den AnwohnerInnen soll er die Möglichkeit bieten, nahezu ohne finanzielle Aufwendungen an einem gemeinschaftlichen, intergenerativen Projekt aktiv teilzunehmen, andere Menschen kennen zu lernen, sich handwerklich, gärtnerisch oder künstlerisch auszuprobieren.


Wie alles begann…


Im Mai 2004 haben einige BewohnerInnen der Kinzigstraße die Initiative ergriffen und zu der Aktion Nachbarschaftsgarten aufgerufen.

Das „Bauschild“, einige Plakate und die Aussicht auf selbst gebackene Kuchen haben dazu geführt, dass sich Menschen aus der Nachbarschaft getroffen haben, um aus der Brache einen Garten zu machen. Es kamen sehr unterschiedliche Menschen zusammen: Hausfrauen, Architekt/innen, Rentner/innen, Hundebesitzer/innen.
Ideen für unseren Gartentraum gab‘s genug!


Der Müll muss weg…


Die erste Aktion, die wir gemeinsam unternommen haben, war den Garten vom Müll zu befreien. An einem Sonntag haben wir allen Müll, der auf der Fläche lag, zusammen gesammelt: Kühlschränke, Fernseher, Mülltüten, alte Kleider, Hundehaufen…


Neben der Arbeit haben wir uns bei Kaffee und Kuchen kennen gelernt und schon einmal über unsere Ideen zum Garten ausgetauscht.


…und ihre tatkräftige Umsetzung


Seit Mai 2004 treffen wir uns regelmäßig zum gemeinsamen Diskutieren, Arbeiten, Organisieren, Bauen, Pläne schmieden, Pflanzen, Gießen, Feiern und Kuchen essen. 
Unser Garten ist ein wichtiger Ort für die gesamte Nachbarschaft geworden! Viele Nachbarn nutzen diesen offenen Raum für ihre Hochzeiten, Geburtstagsfeste, Kinoabende, Lesungen und wir veranstalten auch regelmäßig unsere Gartenfeste für die gesamte Nachbarschaft in unserem Garten!


…unser Gemüsegarten


Seit 2004 versuchen wir trotz schwieriger Bodenverhältnisse unser eigenes Gemüse zu pflanzen. Da niemand viel Geld investieren kann, wurden Materialspenden gesammelt. Erstaunlich war, wie sich unterschiedliche Kontakte der Anwohner/innen ergänzten: Mutterboden für viele neue Beete, Samen, kleine Bäume, Sträucher und Stauden, Maisfelder, alte Steine für Beetumfassungen und Wegbegrenzungen. Im Sommer 2005 kam ein kleiner Bauwagen dazu, in dem von da an die Gartengeräte gelagert werden. Unsere Gartengruppe wurde mit den Jahren immer größer und internationaler, im Moment sind ca. 10 feste und ca. 30 gelegentliche Nutzer/innen aus sieben verschiedenen Ländern (England, Italien, Spanien, Deutschland, Polen, USA, Österreich) aktiv.


Träume für unseren Nachbarschaftsgarten…


Für uns ist ein Nachbarschaftsgarten:

  • eine gemeinschaftlich von Anwohner/innen und Freund/innen genutzte grüne Fläche in unmittelbarer Nähe zum Wohnbereich,
  • auf der mensch sich in der Sonne ausruhen,
  • sich mit Nachbar/innen treffen kann,
  • und idealerweise Platz bleibt für verschiedene Nutzungen, die den Anwohner/innen am Herzen liegen.
  • ein wichtiger Ort für nachbarschaftliche Kommunikation, welche den notwendige sozialen Zusammenhalt stärkt

Wir wollen unseren Nachbarschaftsgarten langfristig etablieren und suchen nach Möglichkeiten dies als Stiftungseigentum zu ermöglichen. Dazu sind wir auf breite Unterstützung angewiesen.







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